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Cannabis auf Rezept: Anspruch und Ablauf erklärt

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Cannabis auf Rezept: Anspruch und Ablauf erklärt

Wer darf medizinisches Cannabis verschrieben bekommen?
Cannabis auf Rezept: Anspruch und Ablauf erklärt

Die rechtlichen Voraussetzungen in Deutschland

Seit 2017 ist der medizinische Einsatz von Cannabis in Deutschland legal. Voraussetzung dafür ist, dass Patienten an einer schwerwiegenden Krankheit leiden, bei der herkömmliche Therapien nicht ausreichend wirksam sind. Beispiele hierfür sind chronische Schmerzen, Multiple Sklerose oder Epilepsie. Die Verschreibung erfolgt durch einen Arzt, der eine medizinische Notwendigkeit feststellen muss (KBV, 2024).

Häufige Krankheitsbilder: Schmerzen, MS und mehr

Chronische Schmerzen stehen an der Spitze der Diagnosen, für die Cannabis verschrieben wird. Auch Patienten mit neurologischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose profitieren davon. Darüber hinaus findet Cannabis Anwendung bei Epilepsie und in der Palliativmedizin, um Symptome zu lindern.

Der Weg zum Rezept – Schritt für Schritt

Arztgespräch, Fragebogen und Diagnosestellung

Der erste Schritt zur Verschreibung von medizinischem Cannabis ist nicht zwingend ein persönliches Arztgespräch. Viele Ärzte bieten die Möglichkeit, den Gesundheitszustand über einen Online-Fragebogen zu prüfen. Auf Grundlage dieser Angaben und einer ärztlichen Prüfung wird entschieden, ob Cannabis als Therapie infrage kommt. Cannabis auf Rezept wird in der Regel nur verordnet, wenn andere Behandlungsmethoden nicht ausreichend wirksam waren.

Neuerung 2024: Seit dem 17. Oktober 2024 können Hausärzte und bestimmte Fachärzte medizinisches Cannabis ohne vorherige Genehmigung der Krankenkasse verordnen (KBV, 2024).

Genehmigung durch die Krankenkasse: Zahlen und Fakten

Bis vor kurzem war vor der Verschreibung eine Genehmigung durch die Krankenkasse notwendig – zumindest für Patienten, die eine Kostenübernahme wünschten. Laut GKV-Spitzenverband wurden 2023 über 60.000 Anträge gestellt, von denen rund 70 % genehmigt wurden.

Dennoch bleibt ein Großteil der Verschreibungen privat. Etwa 60 % der Patienten nutzen ein Privatrezept, um lange Wartezeiten und bürokratische Hürden zu vermeiden (Business of Cannabis, 2024).

Statistiken zur Verschreibung

Wie viele Patienten nutzen medizinisches Cannabis?

Im Jahr 2024 wurden in Deutschland rund 150.000 Patienten mit medizinischem Cannabis behandelt – ein starker Anstieg gegenüber 2020 mit etwa 60.000 Patienten. Auch die Importzahlen steigen: Im dritten Quartal 2024 lagen sie um 70 % höher als im Vorquartal (Business of Cannabis, 2024).

Umsatzprognosen: Für 2024 wird ein Umsatz von rund 420 Millionen Euro im deutschen Markt für medizinisches Cannabis erwartet – Tendenz steigend.


FAQ – Häufig gestellte Fragen

  • Wer darf medizinisches Cannabis verschreiben? Seit Oktober 2024 dürfen Hausärzte und bestimmte Fachärzte Cannabis ohne vorherige Genehmigung der Krankenkasse verschreiben.
  • Welche Krankheiten werden typischerweise behandelt? Cannabis wird häufig bei chronischen Schmerzen, Multipler Sklerose, Epilepsie und in der Palliativmedizin eingesetzt.
  • Übernimmt die Krankenkasse die Kosten? Die Kosten werden übernommen, wenn ein Antrag genehmigt wird. Viele Patienten entscheiden sich jedoch für ein Privatrezept, um lange Wartezeiten zu vermeiden.
  • Wie lange dauert die Genehmigung bei der Krankenkasse? Genehmigungen können mehrere Wochen dauern. Seit Oktober 2024 entfällt die Genehmigungspflicht für viele Patienten.
  • Kann ich medizinisches Cannabis online verschreiben lassen? Ja, einige Anbieter ermöglichen die Diagnose und Verschreibung über Telemedizin und Online-Fragebögen.
  • Wie hoch ist die Nachfrage nach medizinischem Cannabis? Die Nachfrage wächst stetig. Im Jahr 2024 wurden rund 150.000 Patienten behandelt – mit weiter steigender Tendenz.